“It’s the economy, stupid!” Sozioökonomische Bildung im Unterricht
Sehr geehrte Politiklehrkräfte,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
die Bedeutung ökonomischer Verflechtungen wird in globalen Krisen wie der Coronapandemie oder der Finanzkrise von 2008 besonders deutlich. Gleichwohl sind ökonomische Phänomene auch im Alltag omnipräsent: Etwa dann, wenn die gestiegenen Lebensmittelpreise durch die Inflation der letzten Monate in den Blick geraten oder wenn in Tarifkämpfen um höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen gestritten wird.
Gesellschaftliche Mündigkeit erfordert unter diesen Umständen auch die Einsicht, das wirtschaftliche Prozesse verstanden und gestaltet werden müssen – und der Politik- und Wirtschaftsunterricht kann als Ort sozioökonomischer Bildung dazu beitragen. Mithilfe sozialwissenschaftlicher Perspektiven können die Wechselwirkungen von Politik, Gesellschaft und Wirtschaft verständlich gemacht und (junge) Menschen dazu befähigt werden, die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen (mit) zu gestalten. Sozioökonomische Bildung versteht sich so als inter- und transdisziplinär ausgerichtetes Konzept, das multiparadigmatisch das Subjekt und seine Handlungsfähigkeit in den Fokus rückt.
Der 3. Hessische Politiklehrer:innentag thematisiert die Rolle und Bedeutung von sozioökonomischer Bildung im Politik- und Wirtschaftsunterricht durch Vorträge von Fachwissenschaftler:innen und Fachdidaktiker:innen sowie unterrichtspraktisch ausgerichtete Workshops. Dabei werden unter anderem folgende Fragen adressiert:
- Welche pluralen Verständnisse von (sozio-)ökonomischen Phänomenen können zum Verständnis gegenwärtiger Krisen und Entwicklungen beitragen?
- Was bedeuten die Prinzipien sozioökonomischer Bildung für einen sozialwissenschaftlich ausgerichteten Fachunterricht?
- Wie können junge Menschen befähigt und ermutigt werden, sich an der Gestaltung eines demokratischen, sozialen und nachhaltigen Wirtschaftssystems zu beteiligen?
- Welche Kontroversen bestehen in den – nicht immer eindeutigen – Wirtschaftswissenschaften und welche Konsequenzen können daraus für die Vermittlung und Bearbeitung von sozioökonomischen Themen im Unterricht gezogen werden?
Prof. Dr. Till van Treeck (Universität Duisburg-Essen) wird den Tag mit einem Vortrag eröffnen. In sechs Workshops gibt es die Gelegenheit, unterrichtsbezogene Fragen zu diskutieren, Methoden zu erproben und Materialien kennenzulernen. Abschließend wird Prof. Dr. Birgit Weber (Universität zu Köln) einen Impulsvortrag zur sozioökonomischen Bildung und aktuellen Forschungsergebnissen halten, bevor der Tag mit einer Podiumsdiskussion endet.
Die Veranstaltung wurde als Fortbildung für Politiklehrkräfte von der Hessischen Lehrkräfteakademie akkreditiert.
Im Anhang dieser E-Mail finden Sie einen Flyer mit einer ausführlichen Programmübersicht und -beschreibung sowie ein Plakat zum Aushang.
Weitere Informationen und die Möglichkeit zur spätestens Anmeldung bis zum 3. Oktober 2023 finden Sie unter www.politiklehrerinnentag.de. Die Vergabe der begrenzten Plätze geschieht nach dem Windhundprinzip.
Über die Weiterleitung an interessierte Kolleg:innen würden wir uns sehr freuen. Bei Rückfragen können Sie sich jederzeit gerne an das Organisationsteam (anmeldungen@politiklehrerinnentag.de) wenden.
Wir freuen uns auf die interessante Veranstaltung und den kollegialen Austausch mit Ihnen!
Susann Gessner, Maria Schneider und Philipp Klingler